Coyolillos Karnevalskostüm: Ausdruck afrikanisch-mexikanischer Volkskunst

Der Karneval von Coyolillo, einer ländlichen Stadt im Bundesstaat Veracruz im Osten Mexikos, ist ein jährliches, nicht religiöses Fest, das eine Woche lang stattfindet und aus Paraden, Musikpräsentationen, lokalen Kunstausstellungen und einer gastronomischen Präsentation besteht. Nach der mündlichen Überlieferung der Stadt wird dieses Ereignis seit etwa 150 Jahren gefeiert.

Ein zentrales Element dieser Tradition ist die Karnevalskleidung, die aus einem langen Gewand und einem Umhang besteht, die beide aus floralen, farbenfrohen Stoffen bestehen und mit Glocken geschmückt sind: ein runder, sperriger Hut aus bunten Papierblumen; manchmal ein Zepter mit einigen Glocken an der Spitze; und das zentrale Element, die Maske, hergestellt aus dem Holz lokaler Bäume, bemalt, lackiert und dekoriert. Jeder Handwerker entscheidet über die Form seiner Masken, aber die traditionellen und am häufigsten verwendeten Motive sind Stiere, Kühe, Ziegen, alte Männer und Frauen, Hirsche und Teufel. Manchmal werden echte Hörner verwendet, um der Maske ein eindrucksvolleres Finish zu verleihen.

Das Karnevalskostüm hat die implizite Idee, jemand oder etwas anderes als das Verkleidete zu werden. Laut Octavio López Zaragoza, Kulturförderer und einer der wichtigsten Handwerker von Coyolillo, verwandelt sich jemand, der eine Maske trägt, in die Einheit, die er darstellt: „Wenn Sie die Stiermaske tragen, verwandeln Sie sich in einen Stier. Mit der Hirschmaske verwandelst du dich in einen Hirsch und so weiter. “ Die "disfrazados" oder "negros" ("verkleidet" oder "schwarze Männer") verwenden sogar falsche Stimmen, damit niemand sie erkennt, aber nur, wenn ein Gespräch erforderlich ist, ansonsten kommunizieren sie nur mit gutturalen Klängen, die die von ihnen verkörperten Charaktere imitieren.

Diese Cosmovision, zusammen mit der besonderen Ästhetik und dem besonderen Stil von Coyolillo, verwandelt das Ritualkostüm in ein wunderschönes Beispiel afrikanischer Volkskunst.